Mit Mikrowellen durch Mauern schauen und abhören
Mit einem Netzwerk aus empfindlichen Sensoren können Forscher Bewegungen von Personen durch Wände hindurch beobachten.
Amerikanische Physiker haben ein Netzwerk aus empfindlichen Sensoren entwickelt, mit dem sie unscharf Bewegungen hinter einer Wohnzimmerwand beobachten konnten. Über den Prototyp ihres Durchleuchtungsgeräts berichten sie in einem Artikel, den sie in der Datenbank Arxiv.org zur Diskussion stellen.1
"Diese Radio-Tomographie ist eine leistungsfähige, neue Methode, um durch Wände hindurch die Koordinaten von sich bewegenden Objekten zu bestimmen",2 schreiben Joey Wilson und Neal Patwari von der University of Utah. Dazu nutzten sie die Mikrowellen, die fast überall auf der Welt von Radiosendern oder Funkstationen ausgesendet werden. Diese Mikrowellen durchdringen Mauern und werden marginal von allen sich bewegenden Objekten verändert. Diese winzigen Schwankungen der Wellen-Intensitäten zeichneten die Forscher mit einem Netzwerk aus 34 Detektoren für Mikrowellen auf. Das Ergebnis: Durch eine Wohnzimmerwand hindurch konnten sie die Bewegungen von Menschen beobachten.
Wichtig für diesen ersten Erfolg ist die Vernetzung der einzelnen Mikrowellendetektoren. Denn jeder Detektor fängt ein etwas anderes Muster der Mikrowellen auf. Werden alle Signale über einen speziellen Algorithmus in einem Computer ausgewertet, gelingt der grobe Blick durch die Mauer.
Wilson und Patwari arbeiten daran, die Empfindlichkeit ihres Mikrowellen-Detektornetzwerks zu erhöhen, um ein Durchleuchtungswerkzeug für Polizei- und Militäreinsätze anbieten zu können. So könnte ein Gebäude oder ein Flugzeug vor dem gewaltsamen Erstürmen relativ schnell mit einem Netzwerk aus Mikrowellensensoren umhüllt werden. Diese sollen drahtlos miteinander kommunizieren und ihre Empfangsdaten an einen Analyserechner senden, um so alle Bewegungen der versteckten Personen in Echtzeit anzuzeigen.3
Ein anderes Radarsystem, das Echtzeitbilder von menschlichen Aktivitäten hinter Wänden liefern kann, haben Wissenschaftler am Lincoln Lab des Massachusetts Institute of Technology MIT entwickelt. Bei den Tests sahen die Experten durch Wände aus Beton und anderen Materialien bis zu einer Dicke von 20 Zentimetern.4
Radar ist gepulste Mikrowellenstrahlung; diese kann nicht nur zum Erkennen von Flugzeugen, sondern auch mit mobilen Sendern, Sensoren und Computersoftware zur Ortung und Überwachung von Menschen eingesetzt werden.
"'Mit Radar durch Wände zu schauen, ist prinzipiell möglich", sagt Joachim Schiller vom deutschen Forschungsinstitut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR). Diese Technik werde in der Nato seit längerem untersucht und bei den Amerikanern in Ansätzen schon angewendet. Schiller: "Es könnten auch Verfahren zum Einsatz kommen, die das Gebäude mit einem Gemisch von Wellenlängen abtasten."5
Es sollen offenbar auch Menschen erfasst werden. Markus Peichl vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt hält das zumindest technisch für möglich: "Es ist durchaus denkbar, Personen innerhalb von Gebäuden sichtbar zu machen. Um eine gute räumliche Auflösung zu erhalten, bedarf es in diesem Fall einer Radarfrequenz im Gigahertz-Bereich. Denkbar sind auch tragbare Geräte".6
Die Fraunhofer-Gesellschaft hält fest: "Weltweit arbeiten Forscher an neuartigen Detektionssystemen. Viele Sensoren beruhen auf mikroelektronischen Schaltungen, die Mikrowellen-, Millimeterwellen- oder Terahertzstrahlung emittieren und messen. Diese Wellen werden an zu überwachenden Objekten reflektiert und wieder empfangen."7
In Deutschland werden solche Techniken schon seit Jahren erforscht und angewandt, nur hört man darüber wenig. Der ehemalige BND-Chef Hanning plädierte für den Einsatz modernster Technik. Was Hanning vermutlich bestens kennt, sind Durch-Mauern-Scanner mit denen man von außen unauffällig in die Lebensräume der Überwachten hinein sehen kann. Hervorragend geeignet sind hierzu Mikrowellen.8
Mit Mikrowellenstrahlung kann man nicht nur beobachten, sondern auch durch Mauern hindurch angreifen, sowohl Elektronik als auch Menschen. In Geheimdienstkreisen, bei Sicherheitsdiensten und HighTech-Kriminellen sind Mikrowellen seit Bestrahlung der US-Botschaft in Moskau beliebte Mittel für verdeckte Operationen.9
Jeder kann bereits Mikrowellensender und andere relevante Geräte legal erwerben, und bei technischer Kompetenz sowie mit Software, die gewissen Kreisen bereits zur Verfügung steht, Personen durch die Wände ihrer Wohnung oder ihres Hauses in Echtzeit beobachten.10
Abhören mit Mikrowellen
Mikrowellenstrahlung, die von außen in Häuser gesendet wird, ermöglicht auch heimliches Abhören. Das Grundprinzip ist wie bei der Beobachtung durch Wände die Reflektion der Mikrowellenstrahlung; die Einzelheiten sind komplizierter. Die Wissenschafts- und Technikzeitschrift >New Scientist< berichtete 2005 über ein neues leistungsfähiges Verfahren zum Abhören mit Mikrowellen.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
Was Sie über Mikrowellen wissen sollten 8
Was sind Mikrowellen? 10
Gesetzliche Grenzwerte sind Lobbyarbeit 12
Ärzte und Wissenschaftler warnen 21
Brisante Forschungsergebnisse zu biologischen Wirkungen von Mikrowellen 25
Mikrowellenherde - Krebs und Erbgutschäden aus der Küche 37
Handy und Smartphone - Gehirntumor, DNA-Schäden und digitale Demenz 50
WLAN-Router erzeugen Mikrowellensmog in der ganzen Wohnung 74
DECT-Schnurlostelefone greifen in den Herzrhythmus 78
Mobilfunk-Sendeanlagen - höchste Risikostufe bei Versicherungen 89
Smart-Meter - gesetzlich verordnete Mikrowellenbestrahlung 102
Mikrowellensmog durch Rundfunk- und Fernsehsender, Richtfunk, Amateurfunk 106
Die kürzere Generationenfolge bei Tieren zeigt, was auf uns zukommt 119
Mit Mikrowellen das Gehirn, die Psyche und den Körper steuern 144
Mikrowellen-Waffen – die feine Art des Tötens 162
Brustkrebs bei Polizistinnen durch Funkgeräte 175
Mit Mikrowellen durch Mauern schauen und abhören 180
Radar - nicht nur Soldaten, Polizisten und Piloten sind betroffen 184
Satelliten - ihre Mikrowellen bestrahlen jeden und alles 191
Was passierte in der amerikanischen Botschaft in Moskau? 193
Nachwort: Illusionen, Konsequenzen, Schutzmaßnahmen 199
Quellenangaben zu den einzelnen Kapiteln 202
Hinweise zu weiteren Quellen 226