Radar

Mit Radar (Radiation Detection and Ranging) werden Verfahren der Funkmesstechnik bezeichnet, bei denen elektromagnetische Wellen ausgestrahlt, an Objekten reflektiert und die Reflektionen wieder empfangen werden, um Informationen über die Lage, die Beschaffenheit oder die Bewegung dieser Objekte zu gewinnen. Anwendung findet die Radartechnik zur Sicherung und Kontrolle des Verkehrs zu Land, zu Wasser und in der Luft, für viele militärische Zwecke, zur Wetterbeobachtung, bei der Erforschung der Erdatmosphäre und des Weltraums.

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Radaranlagen arbeiten mit hochfrequenten elektromagnetischen Wellen im Mikrowellenbereich. Die von Radaranlagen abgestrahlten Leistungen können sehr unterschiedlich sein. Es gibt Anlagen, die mit 100 mW und weniger auskommen, aber auch solche mit 2,5 MW elektrischer Leistung. Da Radarstrahlen in der Regel stark gebündelt sind, ist die effektive Sendeleistung (EIRP) im Strahl noch wesentlich höher als die elektrische Leistung der Anlage. Der Öffnungswinkel des Radarhauptstrahls, das heißt der Winkel zwischen den Zonen, in denen die Intensität auf die Hälfte des Wertes in der Strahlenmitte abgefallen ist, beträgt meist nur wenige Grad. Beim Rundsichtradar, einer viel verwendeten Art von Impulsradar, strahlt die Antenne mit einer Fächerkeule, die in der Horizontalen scharf (kleiner Öffnungswinkel), in der Vertikalen weniger scharf (großer Öffnungswinkel) gebündelt ist.

Neben der Hauptkeule weisen die Richtdiagramme von Radarantennen noch zahlreiche Nebenkeulen auf, die im Nahbereich der Antennen leistungsstarker Radaranlagen zu erheblichen Immissionen außerhalb des Hauptstrahls führen können.

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Die Hochfrequenzwellen, die von Radarsendern ausgestrahlt werden, müssen amplituden- oder frequenzmoduliert sein, damit man aus der Phasenlage des reflektierten Radarsignals auf die Laufzeit der Radarstrahlung und damit auf die Entfernung des Zieles schließen kann. Die meisten Radaranlagen arbeiten mit kurzen Mikrowellenpulsen, zwischen denen längere Pausen liegen, in denen das Echosignal empfangen wird (Impulsradarverfahren). Durch hohe Impulsleistungen (Energie pro Zeit) kann man große Reichweiten erzielen. Die Impulsfolgefrequenz hängt von der gewünschten, bzw. der möglichen, Reichweite des Radars ab. Um eine eindeutige Ortung zu erhalten, müssen erst alle Echos des ausgestrahlten Impulses wieder auf der Antenne, die jetzt als Empfangsantenne funktioniert, angekommen sein. Die Impulsfolgefrequenzen betragen typischerweise einige hundert Hertz.

Im Gegensatz zum normalen Radar arbeitet des Sekundärradar nicht mit dem vom Ziel reflektierten Radarpuls, sondern an Bord des Zieles befindet sich ein aktives Antwortgerät, das auf den ankommenden Radarstrahl reagiert und ein Antwortsignal abstrahlt. Die wichtigste Anwendung für das Sekundärradar ist die Flugsicherung. Da aber nicht alle Flugzeuge mit den Antwortgeräten ausgerüstet sind, kann das Sekundärradar immer nur in Kombination mit einem normalen Impulsradar eingesetzt werden.

Risiken durch die Felder von Radaranlagen

Die Besonderheit der Immissionen von Impulsradaranlagen liegt in der zeitlichen Struktur ihrer Abstrahlung: Impulse hoher Intensität wechseln mit relativ langen Pausen ohne Abstrahlung. In der Mitte eines Radarstrahls können die elektromagnetischen Felder extrem stark sein. Im Hauptstrahl eines Wasserstraßenüberwachungsradars sind im Abstand von einigen Metern von der Antenne Immissionen von mehr als 100 W/m² möglich. Die mittlere Strahlungsbelastung reduziert sich aufgrund der Antennenrotation auf 1/100 bis 1/1.000. In der Umgebung von Luftverkehrskontrollradars kann es zu Belastungen von Arbeitern mit Leistungsdichten bis zu einigen 10 W/m² kommen, normal sind Werte zwischen 0,03 und 0,8 W/m².

 

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Sehr hohe Expositionen können auftreten, wenn ein Radarstrahl direkt auf bewohnte Bereiche gerichtet ist, bzw. solche überstreicht. Hohe Expositionen sind z.B. möglich, wenn der Luftraum dicht über dem Horizont gescannt wird, weil dann der Abstand zwischen bewohnten Bereichen und Radarstrahl unter Umständen sehr klein ist. Auch in Häfen und Schleusen sowie entlang von Wasserstraßen kann es zu hohen Expositionen kommen, wenn Personal oder Einwohner direkt vom Hauptstrahl der Radaranlage eines vorüber fahrenden Schiffes erfasst werden. Verkehrsradaranlagen erreichen typischerweise Leistungsflussdichten von 10 mW/m² in 10 m Abstand.

Es gibt nur wenige epidemiologische Untersuchungen zu durch Radarexpimage454ositionen verursachten Gesundheitsschäden. In einigen dieser Studien wurde eine erhöhte Krebsrate in den exponierten Personengruppen festgestellt. Diese Untersuchungen wurden allerdings überwiegend an Personengruppen durchgeführt, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit (Soldaten, Techniker) Radarstrahlung, aber vielfach auch Röntgenstrahlung und Chemikalien, die bekanntermaßen kanzerogen wirken, ausgesetzt waren. Es gibt aber auch eine Reihe von Laboruntersuchungen unter kontrollierten Bedingungen, die Hinweise auf eine krebsfördernde Wirkung der beim Radar eingesetzten Mikrowellenstrahlung ergaben. Außerdem wurde in zahlreichen Experimenten festgestellt, dass niederfrequentgepulste Mikrowellenstrahlung, die typisch für das Radar ist, zu Störungen der Gehirnaktivität (EEG) führt.

Maßnahmen zur Verminderung der Expositionen durch Radaranlagen

Ein Schutz empfindlicher Bereiche (Wohngebiete, Kindergärten, Schulen, Kranken- und Pflegeeinrichtungen) vor Radarstrahlung ist nur durch hinreichenden Abstand von den Anlagen zur erreichen. Dies ist sowohl bei der Bebauung von Flächen in der Nähe bestehender Radaranlagen als auch bei der Planung neuer Anlagen, z.B. in der Nähe von Wohngebieten, zu beachten. Wie groß der aus Vorsorgegründen einzuhaltende Schutzabstand zu sein hat, hängt Radaranlagen zur Luftraumüberwachung arbeiten mit hohen Sendeleistungen von der abgestrahlten Leistung, der Richtcharakteristik der Antenne, dem vom Radarstrahl überstrichenen Raum und von der Zeitstruktur der Abstrahlung ab. Bei Radaranlagen auf Schiffen, die auf Wasserstraßen verkehren, muss die abgestrahlte Leistung in Wasserstraßenabschnitten, in denen es aufgrund einer Bebauung an den unteren Uferbereichen zu erhöhten Expositionen kommen kann, gegebenenfalls abgesenkt werden.

Wenn es nur um die Verminderung der Expositionen in einzelnen Gebäuden oder Räumen geht, kommt auch eine Abschirmung in Frage.

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Erhöhte Anzahl von Hirntumoren durch Bundeswehr-Radar?

In Vollersode und Wallhöfen (Landkreis Osterholz-Scharmbeck, nördlich von Bremen) sind ungewöhnlich viele Hirntumorfälle aufgetreten. Egbert Kutz, Arzt für Allgemeinmedizin aus Vollersode, stellte die Häufung fest, die inzwischen auch vom Robert-Koch-Institut Berlin bestätigt wurde.

Seit 1981 registriert Kutz alle Gehirntumore in der Gemeinde Hambergen. In Vollersode und Wallhöfen traten 15 Hirntumorfälle auf – fünfmal mehr als laut Statistik in diesem Zeitraum auftreten sollten. 10 Patienten, darunter auch junge Erwachsene und Kinder, sind bereits gestorben. Als Ursache vermuten Kutz und besorgte Bürger, die sich in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen haben, die Radaranlage der Bundeswehr-Raketenstellung und den Fernmelde-Funkturm der Telekom. Zeichnet man um beide Sendeanlagen einen Kreis von dreieinhalb Kilometer, so liegen laut Kutz die meisten Hirntumorfälle in dem Bereich, wo sich beide Kreise überlappen.

Inzwischen wurden vom Bundesamt für Post und Telekommunikation umfangreiche Messungen durchgeführt, die zu dem Ergebnis kamen, dass „die gemessenen Werte weit unter den zulässigen Personenschutzgrenzwerten“ liegen. „Eine Gesundheitsgefährdung durch die Funkwellen kann somit … ausgeschlossen werden.“ Das Bundesamt stellt abschließend fest, dass die in Vollersode gemessenen elektromagnetischen Feldstärken „sich nicht von den Werten anderer Gemeinden in der Republik abheben“. Ob dies allerdings auch für die Radarstrahlung der Bundeswehranlage gilt, ist fraglich.

Der Radarexperte Prof. Dr. Heinrich Hönerloh vermutet als Ursache für die erhöhte Anzahl der Tumoren die Radarstrahlen aus den Hochleistungsgeräten der Raketenstellung. Die Exposition könne durch Reflexionen z. B. am Funkturm erhöht werden. Demgegenüber hält Hönerloh die Emissionen des Telekomfunkturms für vernachlässigbar.
Am 4. März fand eine öffentliche Kreistagsondersitzung in Osterholz statt. Als Experten kamen Dr. Leberecht von Klitzing (Medizinische Universität zu Lübeck), Dr. Günter Käs (Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München), Dr. Hauke Brüggemeyer (Niedersächsisches Landesamt für Ökologie), Prof. Dr. Eberhard Greiser (Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin, BIPS) und Herr Josef Opitz (Bundesamt für Post und Telekommunikation).

Über 300 Bürger nahmen die Gelegenheit wahr, mit Experten und Politikern über die möglichen Ursachen und Gegenmaßnahmen zu diskutieren. In einer
abschließenden Resolution wurde die Verwaltung aufgefordert, mit der Bundeswehr in Verhandlung um die Aufgabe des Radarsenders zu treten. Greiser betonte, dass die Häufung in der Tat auffällig und außergewöhnlich sei. Zur näheren Abklärung der Krebsursachen ist eine 500.000 DM teure Studie in der Diskussion. Das Land Niedersachsen muss nun über die Finanzierung entscheiden.

Ein Dorf in Angst vor Krebs

In 80 % der Häuser von Heimühlen lauert der Tod. Die Bewohner fragen: warum? Heidmühlen – Das Schleswigholsteinsche Gesundheitsministerium wird eine überaus auffällige Häufung von Krebsfällen in dem Dorf Heimühlen (Kreis Segeberg) prüfen. Die epidemiologische Task Force (Eingreiftruppe) des Ministeriums sollte die Daten auswerten, sagt Ministeriumssprecher Michael Morsch.

Heimühlens Bürgermeister Geert Uwe Carstensen (CDU) schätzt, dass in vier Fünfteln aller 200 Häuser im Dorf Krebskranke wohnen oder bereits verstorben sind. Der idyllische Ort hat 675 Einwohner. Besonders schlimm ist laut Carstensen die Dorfstraße betroffen: Hier gibt es kein Haus, das krebsfrei ist“.

Der Bürgermeister hatte zu einer Einwohnerversammlung, bei der „das Thema jeder Kaffeetafel“ sachlich erörtert werden sollte, Fachleute hinzu gebeten: Uta Kunze, Leiterin der Landesgkrebsregister in Bad Segeberg, und Alexander Katalinic sprach von einer möglichen „überzufälligen Häufigkeit“ Tatsächlich gibt es im ganzen Bundesgebiet unerklärliche regionale Zufallshäufungen von Krebsfällen.

Auf großflächige Erhebungen will Bürgermeister Carstensen nicht warten. „Das Krebsregister braucht noch zwei Jahre bis alle Daten erfasst sind“, sagt er. „Das dauert uns zu lange.“ Carstens fordert ein örtliches Kataster in dem ausschließlich alle Krebsfälle von Heidmühlen auf ihre Ursache geprüft werden.

Segebergs Landrat Georg Gorissen will dem Bürgermeister helfen.“ Ich werde Kontakt zu Fachinstituten aufnehmen“, sagt er. Die hohe Krebsrate in der Kommune rechtfertigt eine gezielte Analyse.“ In Heimühlen steht ein Radarturm der Deutschen Flugsicherung in Boosted, etwa zehn Kilometer entfernt im Verdacht, Ursache für die Krebshäufigkeit zu sein. Der Turm ist erst vor einem Jahr stillgelegt worden. Das Gesundheitsministerium winkt ab:“ Unwahrscheinlich. Der Radarturm sondert seine Strahlen kegelförmig in den Himmel ab“. Als weitere Gefahrenquelle vermuten Heimühlener giftige Industrieschlämme, die Bauern früher als Dünger ausgebracht haben sollen. „Ichn wollte das Zeug nie haben“, sagt Markus Breiholz (87) Der Landwirt in Rente kann sich auch vorstellen, dass das Grundwasser ein Risikofaktor ist „Hier hat jeder seinen eigenen Brunnen in den Garten gebohrt, und in der Nähe floss die Gülle ab.

Die Frau von Manfred Schul (64) ist im vergangenen Oktober an Eierstockkrebs gestorben. „Die war im März noch so vergnügt und lustig“, flüsterte der Rentner aus der Dorfstraße und zählt Fälle in seinem Bekanntenkreis auf. „Krebs ist eine Katastrophe hier. An einer seltenen Krebserkrankung leidet Hannelore Lambrecht ein paar Häuser weiter. Sie hat Schilddrüsenkrebs, „Ärzte haben die Drüse entfernt „Die Angst bleibt“. Sagt sie. Gudrun Carstensen hatte glück. Ihr Tumor war gutartig. Ihre Schwägerin starb an Brustkrebs. Übermorgen wird eine 42 Jahre alte Mutter beerdigt. Ihre Zwillinge werden heute vier Jahre alt. Gudrun Carstensen sagt leise: „Jedes mal frage ich mich: „Wann bin ich dran?“ Radar und Mobilfunk löst Krebswachstum aus

19.08.2011; Quelle: www.diagnose-funk.org/

Eine Studie unter der Leitung von Prof. Igor Yakymenko (Kiew) enthält den aktuell umfassendsten Studienüberblick über die Gefahren des Mobilfunks. Sie widerlegt alle Verharmlosungen der Mobilfunkbetreiber, der Bundesregierung und der Strahlenschutzkommission.

In der Übersichtsarbeit (Review) von Yakymenko et al. fassen die Autoren die Ergebnisse epidemiologischer und experimenteller Studien zusammen und kommen zu dem Schluss, dass Mikrowellen, die im Radar- und Mobilfunkbereich Anwendung finden, das Potenzial haben, Krebswachstum zu begünstigen. Die Schlussfolgerung der Autoren ist, dass die Grenzwerte dringend neu überdacht werden müssen und die Bevölkerung aus Vorsorgegründen vor zu hoher Hochfrequenzstrahlung geschützt werden muss. Die Autoren betonen in der Einführung, dass sie nur epidemiologische und experimentelle Arbeiten verwertet Von Radarstrahlung (1-12 GHz, gepulst) sind vor allem bestimmte Berufsgruppen betroffen. Deshalb wurden beim Radar Daten von Beschäftigten bei Militär und Marine in die Auswertung einbezogen. Mobilfunkstrahlung (859-1900 MHz) ist heutzutage die am meisten verbreitete Strahlung weltweit, hierfür wurden epidemiologische Studien mit Menschen, Experimente mit Nagetieren und Zellkulturen herangezogen.

Yakymenko et al. schreiben am Schluss ihrer Studie:

„Zusammengefasst stellen wir fest, dass es heutzutage genügend plausible Studiendaten gibt, die hinreichend begründen, dass auch die langfristige Exposition mit elektromagnetischen Mikrowellen mit geringer Intensität tatsächlich Krebserkrankungen fördern kann. Auf Grund der jüngsten alarmierenden Daten müssen die Grenzwerte, die den offiziellen Empfehlungen der ICNIRP entsprechen und als Standard von vielen nationalen Regulierungsstellen übernommen wurden, für technische Geräte, die Mikrowellen-Strahlung aussenden, vor allem aber die für mobile Kommunikationssysteme, vollkommen neu bewertet bzw. festgesetzt werden.

Des weiteren müssen weitere Studien für eine unvoreingenommene Risikobewertung durchgeführt werden. Im Augenblick empfehlen wir daher dringend eine möglichst breit angelegte Umsetzung des Vorsorgeprinzips für die tägliche Mikrowellen-Exposition, das eine maximale Begrenzung übermäßiger Bestrahlung beinhaltet.“

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HIER ist die deutsche Übersetzung der Originalstudie: „Langzeiteinwirkung von Mikrowellen-Bestrahlung durch Radar und Mobilfunk löst Krebswachstum aus“

HIER:  Ausführliche Informationen, aktuelle Nachrichten und Empfehlungen der Umweltorganisation >diagnose-funk< zu Radar

 

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